Unsere Gefühle nehmen wir über unseren Körper wahr. Wir benennen z.B. ein Gefühl als Angst, weil unser Herz schneller schlägt, der Puls rast, wir ins Schwitzen kommen, Zittern, die Verdauung verrückt spielt etc. Bei Wut spüre ich vielleicht einen Hitzeball im Bauchraum, balle meine Fäuste, das Herz schlägt schneller, alle Muskeln spannen sich an.
Wenn Gefühle von uns vor allem durch Körpersignale wahrgenommen werden, erscheint es doch logisch, dass wir sie nicht über das Denken allein verändern können. Viel eher bieten sich körperorientierte Methoden an.
Nehmen wir noch das Wissen, um unsere Stressreaktionen aus der Polyvagaltheorie hinzu, erkennen wir, dass unsere Körperreaktionen uns mitteilen, dass eines unserer Stresssysteme aktiviert wurde, weil wir eine Gefahr wahrgenommen haben. Wir sind im Kampf- oder Flucht-Modus oder in der Erstarrung gelandet. PEP® setzt nun genau dort an. Wir nehmen das Gefühl wahr und benennen es, konzentrieren uns dabei aber besonders auf unsere Körperreaktion. Durch das Klopfen und die anderen sensomotorischen Techniken (Überkreuzbewegungen, Summen, Augenbewegungen), gelingt es in den meisten Fällen das Nervensystem zu beruhigen.
Heute ist es neurowissenschaftlich untersucht, dass das Beklopfen der verschiedenen Punkte, inclusive aller sensomotorischen Zugaben, bestimmte Areale im Gehirn aktiviert und andere deaktiviert. Wir navigieren uns so durch unsere Stressreaktion und werden wieder frei unsere Verhaltensmuster zu verändern.
Negative, eventuell traumatische, emotionale Erinnerungen können sehr mächtig sein und lassen uns an Verhaltensmustern festhalten, die eigentlich in der heutigen Lebenssituation nicht mehr angemessen sind. Durch das Klopfen mit allen Zusatztechniken ist es möglich, quasi ein Update zu erhalten, eine Vergewisserung, dass das, was gestern war, heute nicht mehr so stattfindet.